Pflegefall – was jetzt zu tun ist

Wenn plötzlich Pflege nötig wird, fühlt sich alles überwältigend an. Egal ob Sie selbst betroffen sind oder jemanden unterstützen. Sie stehen vor Fragen, auf die niemand vorbereitet ist. Was muss ich zuerst tun? Wer hilft mir? Welche Anträge muss ich stellen?

Diese Seite gibt Ihnen einen klaren Überblick – Schritt für Schritt. Damit Sie wissen, was jetzt wichtig ist und was warten kann.

Die ersten Schritte nach einem Pflegefall

In den ersten Tagen geht es nicht darum, alles perfekt zu machen. Es geht darum, die wichtigsten Weichen zu stellen. Diese vier Schritte helfen dabei, Orientierung zu bekommen.

1. Arzt kontaktieren

Der erste Schritt ist eine ärztliche Einschätzung des Gesundheitszustands. Der Arzt kann auch eine Verordnung für häusliche Krankenpflege ausstellen, falls medizinische Versorgung nötig ist.

2. Pflegedienst anrufen

Ein ambulanter Pflegedienst kann oft schon innerhalb weniger Tage starten, auch wenn der Pflegegrad noch nicht bewilligt ist. Wir beraten kostenlos und helfen bei den nächsten Schritten.

3. Pflegegrad beantragen

Ein Anruf bei der Pflegekasse (das ist die Krankenkasse) genügt, um einen Antrag auf Pflegegrad zu stellen. Das geht telefonisch oder schriftlich.

4. MD-Begutachtung vorbereiten

Nach dem Antrag kommt ein Gutachter vom Medizinischen Dienst. Er prüft, wie viel Unterstützung im Alltag nötig ist. Daraus ergibt sich der Pflegegrad.

Pflegegrad beantragen – so funktioniert es

Der Pflegegrad entscheidet darüber, welche Leistungen die Pflegekasse übernimmt. Je höher der Pflegegrad, desto mehr Unterstützung steht zu. Den Antrag kann man formlos stellen. Ein Anruf bei der Kasse reicht.

Nach dem Antrag meldet sich der Medizinische Dienst (MD, früher MDK) für einen Begutachtungstermin. Ein Gutachter kommt nach Hause und schaut sich an, wie selbstständig der Alltag noch bewältigt werden kann. Dabei zählen nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern auch geistige Fähigkeiten und der Hilfebedarf im Alltag.

Unser Tipp: Ein Pflegetagebuch hilft bei der Vorbereitung. Notieren Sie, wobei Hilfe nötig ist und wie oft. Das hilft dem Gutachter, die Situation realistisch einzuschätzen und verhindert, dass der Pflegegrad zu niedrig angesetzt wird.

Die 5 Pflegegrade im Überblick

Welche Unterstützung kann ein Pflegedienst leisten?

Ein ambulanter Pflegedienst übernimmt viele Aufgaben, die im Alltag anfallen – von der Körperpflege bis zur Haushaltsführung. Die Pflegekasse beteiligt sich an den Kosten, sobald ein Pflegegrad bewilligt ist.

Pflegesachleistungen

Wer einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, erhält Sachleistungen von der Pflegekasse. Die Kasse zahlt direkt an den Pflegedienst – bis zu einem monatlichen Höchstbetrag je nach Pflegegrad. So entstehen oft keine oder nur geringe Eigenkosten.

Verhinderungspflege & Kurzzeitpflege

Seit dem 1. Juli 2025 gibt es einen gemeinsamen Jahresbetrag von 3.539 Euro für Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege. Dieses Budget kann flexibel genutzt werden, wenn pflegende Angehörige eine Auszeit brauchen oder vorübergehend ausfallen.

 

Entlastungsbetrag

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 bis 5 haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag von 131 Euro monatlich. Damit lassen sich zusätzliche Betreuungsleistungen, Haushaltshilfe oder Alltagsbegleitung finanzieren.

Was macht ein ambulanter Pflegedienst – und wann ist er sinnvoll?

Ein ambulanter Pflegedienst kommt nach Hause und übernimmt Aufgaben, die alleine nicht mehr zu schaffen sind. Das kann einmal täglich sein oder mehrmals – je nach Bedarf.

Der Vorteil: Pflegebedürftige können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und bekommen trotzdem professionelle Unterstützung. Angehörige werden entlastet und müssen nicht alles alleine stemmen.

Ein Pflegedienst ist sinnvoll, wenn:

  • die Pflege körperlich oder zeitlich zu viel wird
  • medizinische Versorgung nötig ist (z.B. Wundversorgung, Spritzen)
  • Berufstätigkeit oder Entfernung eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung unmöglich machen
  • einfach Unterstützung gebraucht wird, um den Alltag zu bewältigen

Häufige Fragen bei einem Pflegefall

Ja. Ein ambulanter Pflegedienst kann sofort beginnen – auch während der Antrag noch läuft. Die Kosten können rückwirkend erstattet werden, sobald der Pflegegrad bewilligt ist.

In der Regel dauert es 4–6 Wochen vom Antrag bis zur Entscheidung. Bei Eilfällen (z.B. nach Krankenhausentlassung) kann es schneller gehen.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Antragstellung und erklären Ihnen, welche Schritte nötig sind. Rufen Sie uns einfach an – die Erstberatung ist kostenlos und unverbindlich.

Das hängt vom Pflegegrad und den gebuchten Leistungen ab. In vielen Fällen übernimmt die Pflegekasse die Kosten vollständig oder größtenteils. Wir erstellen ein transparentes Angebot ohne versteckte Kosten.

Nein. Der Pflegedienst kann jederzeit gewechselt werden. Es gibt keine langen Vertragslaufzeiten oder Kündigungsfristen.

Damasio Care – Unterstützung von Anfang an

Niemand muss das alleine durchstehen. Wir von Damasio Care unterstützen nicht nur bei der täglichen Pflege, sondern auch bei allem, was drumherum anfällt: Anträge, Formulare, Fragen zur Finanzierung.